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Liebevoll gewartet und preisgekrönt

Gerrit Brunke aus Allenbach im Siegerland hat bei unserem Autopflege-Gewinnspiel ein hochwertiges Pflegeset gewonnen. Er fährt einen T3 Westfalia Atlantic Automatic (Bj. 1990), mit dem er 2007 in Hannover den 3. Platz in der Kategorie „schönster T3“ beim „60 Jahre Bulli“-Treffen machte.

Nachdem ich bereits mehrere T3-Modelle (Multivan Limited Last Edition und Bluestar) besessen hatte, war ich es in 2002 leid, nicht aufrecht im Bus stehen und keinen Kühlschrank mitführen zu können, in dem ein kühles Blondes für mich bereit stand. Daher entschloss ich mich für den Kauf eines T3 Westfalia Atlantic.

Der Atlantic war das Fahrzeug meiner Wahl, da er ab Werk komplett beplankt war, in den schönsten drei Serienfarben ausgeliefert wurde und zudem das beste Interieur besaß. Da es unbedingt ein automatikgetriebener Wasserboxer mit G-Kat sein sollte, gestaltete sich meine Suche schwierig. Von den wenigen Atlantic-Modellen, die Westfalia in Rheda-Wiedenbrück verlassen hatten, waren nur eine sehr geringe Zahl mit Automatikgetriebe gebaut worden.

Nachdem ich mehrere Monate erfolglos gesucht hatte, wurden eines Tages gleich zwei Atlantic mit Automatikgetriebe angeboten. Einer davon in stand in Süddeutschland, der andere in Norddeutschland. Mein besonderes Interesse galt dem Fahrzeug aus erster Hand mit einer Erstzulassung aus 1993 und einen Klappdach. Ich wähnte mich am Ziel meiner bezahlbaren Busträume, aber der Verkäufer ging nicht ans Telefon. Das machte mich wahnsinnig. Also machte ich mich mit Zeit, Geld und einer fachkundigen Fahrgelegenheit auf den Weg aus dem heimischen Siegerland ins süddeutsche Ungewisse.

Tatsächlich gelang es mir, den gut erhaltenen und originalen Bus noch am selben Abend zu kaufen. Die Basis war super, aber Detailpflege war nötig. Die Räder mussten in größere Formate getauscht und die Planken lackiert werden. Außerdem musste die durch Fahrradträgerspuren gezeichnete Heckklappe instandgesetzt werden.

Bei einem holländischen Teilehändler gelang nach kurzer Zeit der Tausch der Seriensitze in Isringhausen-Reisemobilsitze mit Originalbezug und der Gastank bekam neben der Zehn-Jahres-Abnahme auch eine hochglanzpolierte Edelstahlklappe. 

Ein großes Malheur passierte mir mit den Atlantic in 2005, als sich mein Zweitwagen (ein Audi A6) in der Hauseinfahrt selbständig machte, am linken Seitenteil des Bullis anprallte, diesen bis zur Küche eindrückte und beide senkrechten Karosserienähte zum Aufreißen brachte.

Nach sechsmonatiger Restaurierungsphase war der Atlantic jedoch schöner als je zuvor. Der beginnenden Rost im Seitenteil wurde entfernt, die Fahrzeugfront von Steinschlagschäden befreit und der Kühlschrank-Zündmechanismus repariert.

Seit 2006 betreibe ich den Atlantic nur noch mit Saisonkennzeichen (03-11). Als Schrauber bin ich eher unbegabt. Daher liegt mein Schwerpunkt auf der Pflege und dem schonenden Fahren meines Heckmotor-Bullis. 

Mein schönstes Erlebnis war das VW-Bus-Treffen in Hannover 2007 anlässlich des 60. Geburtstags des Bullis. Hier gewann mein T3 in der Kategorie „schönster T3“ (Online-Wettbewerb) den dritten Platz. Ich durfte vor vielen Zuschauern auf die Showbühne fahren, mit der Moderatorin Barbara Schöneberger in meinem Bus Platz nehmen und bekam einen wunderschönen Pokal.

Diese Erfahrung, welche auch meinem Freund Dirk Trampedach mit seinem 83er Club Joker (dritter Platz in der Kategorie „originalster T3“) zuteilwurde, bleibt unvergessen und ist immer wieder Thema, wenn Dirk und ich mit Freunden in VW-Bus-Erinnerungen schwelgen.

Der Vorteil, mit dem Atlantic ein Fahrzeug in zweiter Hand zu besitzen, das über seltene Ausstattungsmerkmale wie Automatikgetriebe, elektrische Fensterheber, Tempomat und Zentralverriegelung verfügt, macht diesen Bus zu meinem Traumauto. So wird das Herausholen des Bullis im Frühling jedes Jahr aufs Neue zu einem Ereignis, noch verstärkt durch die schönen Reaktionen derjenigen, die einen Blick für das Besondere und Originale haben.

Gerrit Brunke