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Gas-Checker Waeco GC100 - Füllstandsermittlung leicht gemacht

Zur diesjährigen Campingsaison hat Dometic Waeco den Gas Checker GC 100 auf den Markt gebracht. Das kleine Gerät hilft bei der Ermittlung der noch im Gasbehälter vorhandenen Gasmenge. VW-Bulli.de hat den Gas Checker getestet. 

Der Gaschecker GC100

Auch im Camping-Bulli ist Gas ein fast unverzichtbarer Energieträger. Herd, Standheizung und Kühlschrank können auch in kleineren Fahrzeugen mit Gas betrieben werden. Ob es nun eine fest eingebaute Gasanlage ist oder auch nur die transportierte Flasche für den Grill im Vorzelt – ein Problem gibt es fast überall: Wie viel Gas ist noch in der Flasche? Zuhause könnte man das eventuell noch über die normale Personenwaage einigermaßen korrekt ermitteln, aber unterwegs geht der Gasvorrat zumeist genau dann zur Neige, wenn man es gar nicht gebrauchen kann. Und da trotz EU fast jedes Land in Europa noch immer eigene Gassysteme besitzt, die untereinander teilweise weder befüllt noch ausgetauscht werden können, ist es nur zu gut, den Füllstand seiner eigenen Gasflaschen genau zu kennen.

Bereits auf dem Markt erhältliche Füllstandsysteme sind zumeist sehr kostspielig und nur auf bestimmte Flaschentypen abgestimmt. Dometic Waeco hat nun mit dem Gas Checker GC 100 ein Gerät in der Größe eines Filzstiftes herausgebracht, mit dem sich spielend leicht die noch vorhandene Gasmenge in der Flasche bestimmen lässt. Der Stift muss lediglich im rechten Winkel mit seiner gummierten Spitze gegen die Flasche gedrückt werden. Leuchtet die Spitze rot, ist kein Gas an diesem Messpunkt in der Flasche. Trifft man den Gasvorrat, so leuchtet die Spitze grün. So lässt sich die Füllstandshöhe sehr genau herausfinden und das nicht nur bei einem bestimmten Flaschentyp, sondern nach Angaben des Herstellers bei sämtlichen handelsüblichen Stahl- und Alugasflaschen mit einem Durchmesser von 200 – 350mm. Wir haben die für einen VW-Bulli üblichen Gasbehälter mit Hilfe der Kieler Fachfirma Hüllmann (www.huellmann-kiel.de) auf Tauglichkeit geprüft und dabei festgestellt, dass die Herstellerversprechungen nicht vollständig erfüllt werden können.

Herkömmliche graue Stahlbehältnisse in Form der bekannten 5- und 11-Kg-Propangasflaschen stellen für den Gas Checker kein größeres Problem dar (siehe Bild). Hier wurde die verbliebene Gasmenge auch im Vergleich zu anderen, ähnlich arbeitenden Prüfgeräten an nur teilweise gefüllten Probeflaschen zuverlässig dargestellt. Das Pendant aus Aluminium stellte das Gerät jedoch schon vor Probleme (siehe Bild). Obwohl noch mit der halben Füllung versehen, war dem Dometic-Checker kein grünes Licht zu entlocken. Wenigstens ein Konkurrenzprodukt konnte dies an dieser Stelle besser.

Auch bei den vor allem in den Californiamodellen gebräuchlichen blauen Campinggaz-Flaschen wurde uns bei verschiedenen Tests durchweg ein leerer Behälter angezeigt - trotz vorhandener Füllung. Bei den Kartuschen R 904 und R 907 (siehe Bilder) konnte jedoch auch keiner der anderen Füllstandanzeiger ein verlässliches Ergebnis liefern.

Die Spezialisten der Firma Hüllmann bestätigen diese Unbeständigkeit. „Wirklich zuverlässig arbeitet keiner dieser Prüfer. Während ein Gerät eine Gasfüllung registriert, ist für ein anderes die Flasche am gleichen Messpunkt leer“, weiß Geschäftsführer André Hüllmann zu berichten. Auch der Zustand der Flasche, zum Beispiel eine dickere Ausbesserungslackierung, Schutzmanschetten aus Kunststoff, Schmutz und sogar das Fußbodenmaterial, auf dem Flasche steht, können das Ergebnis beeinflussen. Trotz mehrerer, teilweise auch fabrikneuer Testflaschen konnten wir jedoch keine zuverlässigen und gleichbleibenden Messergebnisse erzielen.

ür die blauen Campinggazflaschen lohnt sich der Einsatz des Checkers sowieso nicht wirklich und hier raten wir nach unseren Testerfahrungen auch von einem Prüfgerät für den Füllstand ab. Sie sind im Gegensatz zu ihren Propangaskollegen überall in der Welt schnell getauscht. Wer eine graue Propangasflasche in seinem Bus benutzt, sollte das Gerät jedoch selbst einmal ausprobieren, denn hier funktionierte alles so, wie wir es uns vorgestellt haben. Für fest installierte Gastanks genauso wie für Tankflaschen ist der GC 100 übrigens vom Hersteller nicht vorgesehen, so dass wir hier auf einen Test verzichtet haben. Der Gas-Checker arbeitet mit Ultraschall und benötigt dafür lediglich zwei kleine Batterien, die sich leicht tauschen lassen. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 39,95 Euro ist er im Handel erhältlich und so mit den genannten Einschränkungen eine unkomplizierte Möglichkeit, sowohl daheim als auch im Urlaub mit dem Bulli über den noch vorhandenen Gasvorrat im Bilde zu bleiben. Die beste Methode zur Restmengenermittlung ist und bleibt jedoch die gute alte Waage, so auch bei den Fachleuten der Firma Hüllmann in Kiel.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit Prüfgeräten für Gasbehälter? Schreiben Sie uns an redaktion(at)vw-bulli.de oder hinterlassen Sie Erfahrungen/ Meinungen in unserem Forum.

Patrick Kühl / Fotos: Patrick Kühl / Waeco