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Hohe Wildunfall-Gefahr in den kommenden Wochen

Gerade in den kommenden Wochen besteht erhöhte Gefahr, in einen Wildunfall verwickelt zu werden. Hier gibt es Informationen rund um das Thema.

 ©DVR

Die deutschen Versicherer raten Autofahrern, in den kommenden Wochen besonders auf Wildtiere zu achten. Im April und im Mai ist die Gefahr eines Wildunfalls höher als in jeder anderen Jahreszeit. „Rein rechnerisch kollidiert alle zwei Minuten ein kaskoversicherter Pkw mit einem Wildtier. Allerdings ist die Gefahr eines Wildunfalls übers Jahr ungleich verteilt: Besonders hoch ist das Risiko in den Monaten April und Mai und von Oktober bis Dezember. Gerade in den kommenden Wochen sollten Autofahrer also besonders vorsichtig sein“, sagt Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Insgesamt zahlten die Kfz-Versicherer im Jahr 2020 für 272.000 Wildunfälle mit Autos rund 853 Millionen Euro. Jeder Unfall kostete die Versicherungsgesellschaften also durchschnittlich über 3100 Euro, rund fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Ein Grund für den Anstieg waren höhere Preise für Karosserieteile, die nach Wildunfällen häufig ausgetauscht werden müssen.

Experten raten Autofahrern, die Schilder zur Warnung vor Wildwechsel ernst zu nehmen und die Fahrweise entsprechend anzupassen: „Am Rand von Wiesen, Feldern und Wäldern sollten Fahrer vor allem in der Dämmerung die Geschwindigkeit verringern. Wenn Wild auf der Straße oder am Straßenrand auftaucht, sollten Autofahrer – sofern genutzt – das Fernlicht abblenden und langsam fahren. Riskante Ausweichmanöver sind nicht ratsam. Die Kollision mit einem anderen Auto oder einem Baum ist in der Regel gefährlicher als der Zusammenprall mit einem Wildtier“, sagt Käfer-Rohrbach.

Lässt sich die Kollision nicht vermeiden, sollten folgende Schritte unternommen werden:

- Warnblinklicht einschalten, Warnweste anlegen und Warndreieck aufstellen.
- Polizei benachrichtigen.
- verletztes oder getötetes Tier möglichst nicht anfassen (der Förster oder Jagdpächter kümmern sich darum).
- Fotos vom Unfallort, vom Tier und vom Fahrzeug machen (schnellere Schadenbearbeitung).
- von Polizei, Förster oder Jagdpächter eine Wildunfallbescheinigung ausstellen lassen.
- den Versicherer anrufen, bevor die Wildspuren beseitigt sind oder das Fahrzeug repariert, verschrottet oder verkauft wird.

Für den Schaden am Auto durch Unfälle, die durch Haarwild – wie Rehe und Wildschweine – verursacht werden, kommt die Voll- bzw. Teilkaskoversicherung auf. Einige Versicherer haben ihren Schutz in der Teilkasko zusätzlich auf Unfälle mit bestimmten weiteren oder auch Tieren aller Art ausgeweitet. Auf den persönlichen Schadenfreiheitsrabatt hat ein Wildschaden keinen Einfluss.

aum