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Im Auto besser ohne Maske

Das Kfz-Gewerbe sagt, Alleinfahrer könnten darauf gut verzichten. Maske und Sonnenbrille könnten wie eine perfekte Vermummung wirken.

 ©ZDK

Die seit 27. April bundesweite Schutzmaskenpflicht gilt zunächst in Geschäften, öffentlichen Gebäuden und in öffentlichen Verkehrsmitteln. Nun hat der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) ein Statement veröffentlicht und festgestellt, dass viele Menschen den Mundschutz auch am Steuer des eigenen Autos anlegen und fragt, ob das überhaupt erlaubt sei.

Die offizielle Lesart fand der ZDK im Paragraf 23 der Straßenverkehrsordnung: „Wer ein Kraftfahrzeug führt, darf sein Gesicht nicht so verhüllen oder verdecken, dass er nicht mehr erkennbar ist.“

Zuwiderhandlungen können als Ordnungswidrigkeit mit einem Bußgeld von 60 Euro geahndet werden. Wer eine Schutzmaske trägt, die Mund und Nase bedeckt und dann auch noch mit Sonnenbrille unterwegs ist, dürfte nur schwer zu erkennen sein - die Vermummung wäre perfekt.

Zudem stelle sich die Frage: Warum sollte ich als Fahrer allein im Auto überhaupt einen Mundschutz tragen? Notwendig ist das nicht. Das Auto ist ein gut geschützter Raum.

Jede Form von Schutzmaske lenkt ab, sie behindert die Atmung, die Befestigungsgummis ziehen an den Ohren. Bei Brillenträgern besteht zudem das Risiko der Sichtbehinderung durch beschlagene Gläser. Diesem „Nebel“ kann man mit Sprays, wie sie von Motorradfahrern für ihre Helmvisiere verwendet werden, nur bedingt nachhelfen, denn sie können beschichtete Gläser angreifen.

Wer aus medizinischen Gründen eine Maske trägt, muss für andere klar erkennbar bleiben. Mit handgenähten Masken, Schals oder Schlauchtüchern dürfte das schwierig sein. Für Mitfahrer hingegen gibt es keine Einschränkungen.

Wer Kontaktpersonen mitnimmt oder Menschen aus Risikogruppen, lässt sie am besten nur mit Maske sowie hinten rechts einsteigen. So halten sie maximalen Abstand zum Fahrer.

Am Ende der Verlautbarung schimmert dann auch ein dezenter Hinweis durch: Darüber hinaus könne jeder Autofahrer auch ohne Schutzmaske dazu beitragen, im Auto für gute Luft zu sorgen: Zum Beispiel den Pollenfilter auswechseln lassen, sofern das nicht regelmäßig bei der Wartung geschieht.

Besonders wirkungsvoll und auch für Allergiker empfohlen sind Aktivkohlefilter. Außerdem sollte die Klimaanlage einmal jährlich geprüft und gewartet werden. Unangenehme Gerüche lassen sich durch Filtertausch, Reinigen des Verdampfers und Desinfizieren der Anlage beheben.

Denn gerade jetzt sollte die Klimaanlage ständig mitlaufen: Bei manuell gesteuerten Anlagen das Gebläse auf eine mittlere Stufe schalten und keinesfalls die Umlufttaste betätigen, bei automatisch arbeitenden Anlagen den Automatik-Modus einschalten. So wird die Luft im Fahrzeug angenehm temperiert sowie ständig gefiltert und ausgetauscht.

von Ernst Bauer