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Kraftstoff hamstern? Geiz ist gefährlich...

Die derzeitigen Benzinpreise sind verlockend: Während wir noch vor vier Jahren für einen Liter Superbenzin rund 1,70 Euro zahlen mussten, tanken wir heute für ein Drittel weniger. Lohnt es sich, einen kleinen Kraftstoffvorrat zu bunkern? ARAG-Experten geben Tipps.

 ©AR

Preistief wohl bald erreicht

Unabhängig vom Ölpreis betragen allein die Energie- und Ökosteuer pro Liter Benzin aktuell 65,5 Cent; hinzu kommen Liefer-, Miet- und sonstige Kosten, die Tankstellen auf den Benzinpreis aufschlagen müssen, um überhaupt zu überleben. Daher dürfte der Tiefpunkt bald erreicht sein. Andererseits ist zumindest mittelfristig keine Erhöhung zu erwarten, die niedrigen Kraftstoffpreise sollten uns also noch etwas erhalten bleiben. Übrigens ändern sich die Kraftstoffpreise im Laufe eines Tages erheblich. Am frühen Abend zwischen 18.00 und 20.00 Uhr tanken Verbraucher am billigsten.

Benzin in der heimischen Garage bunkern?

Das ist nur bedingt eine gute Idee! ARAG-Experten weisen dringend darauf hin, dass es sogar lebensgefährlich werden kann, Kraftstoff daheim zu lagern, da schnell entzündliche, giftige Dämpfe leicht aus den Reservebehältern entweichen können. Aus diesem Grund erlaubt der Gesetzgeber in Kleingaragen maximal 20 Liter Benzin und 200 Liter Dieselkraftstoff. Wichtig: Dabei muss es sich um zugelassene Treibstoffe handeln, die in verschlossenen, bruchsicheren und nicht brennbaren Behältern aufbewahrt werden.

Lagerung in der Tiefgarage oder im Keller?

Weder Keller noch Tiefgaragen von Mietshauskomplexen sind geeignete Lagerräume für Kraftstoff! Oft sind sie allein baulich ungeeignet, da die Bodenplatte nicht versiegelt ist und somit auslaufende Flüssigkeiten ins Grundwasser gelangen können. Daher dürfen in Tiefgaragen nur geringe Mengen Kraftstoff aufbewahrt werden. Dabei müssen eine Geruchsbelästigung von Mitbewohnern und Nachbarn sowie deren gesundheitliche Beeinträchtigung ausgeschlossen sein. Die ARAG-Experten raten zudem, den Mietvertrag genau zu studieren, da es sich beim Lagern von Benzin eventuell um einen vertragswidrigen Gebrauch der Mietsache handeln kann.

Benzin im Auto mitführen?

Im Fahrzeug dürfen bis zu 60 Liter Benzin mitgeführt werden - vorausgesetzt, die Kanister entsprechen der gültigen DIN-Norm. Am besten ist der Kanister im Kofferraum aufgehoben, wo er die Insassen am wenigsten gefährden kann. Aber bei hohen Temperaturen können giftige Dämpfe entweichen und in das Wageninnere vordringen. Ein Funke kann dann genügen, dieses Luftgemisch zu entzünden.

dpp-AutoReporter/wpr