Zurück

Tipps zum Frühjahrsputz fürs Auto von der GTÜ

Das Frühjahr bietet sich hervorragend an, um dem Auto eine Grundreinigung zu gönnen. Die GTÜ hat Tipps zusammengefasst, worauf man dabei achten sollte.

 ©Allianz

Für viele Menschen ist das Auto ein reines Fortbewegungsmittel – und für andere sogar ein bisschen mehr. Doch über ein sauberes Auto freut sich fast jeder. Erst recht, wenn ein Frühjahrsputz nicht nur der Optik, sondern auch der Sicherheit zugutekommt. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH hat einige Pflegetipps ausgewählt. Das Wissen um die gute Vorbereitung für ein schönes Frühjahr und einen sonnigen Sommer hilft dem Fahrzeug. Und es steigert das Wohlbefinden von Fahrerin und Fahrer.

Eine gründliche Wagenwäsche ist der erste Schritt. Wer die Waschstraße dafür auswählt, kann das Programm „Unterboden“ buchen, um Schmutz und Salzreste gründlich entfernen zu lassen. Auch eine Fahrt auf regennasser Fahrbahn spült diese ab. Wie gut, dass moderne Autos kaum noch rostanfällig sind: Manch einer erinnert sich, vor einigen Jahrzehnten griff das Salz schon bei fünf Jahre alten Fahrzeugen erheblich Karosserie oder gar Unterboden an.

Eine Autowäsche per Hand schätzt so mancher Autofahrer selbst angesichts der heutigen lackschonenden Waschstraßen. Stets gilt, sie sollte nur auf einem dafür vorgesehen Waschplatz vorgenommen werden. Dann sind der Gründlichkeit kaum Grenzen gesetzt. Regel eins lautet, gewaschen wird immer von oben nach unten. Regel zwei, im Schatten waschen oder in einem Raum. Zunächst wird die Karosserieoberfläche eingeweicht, am besten mit Wasser samt pflegenden Zusätzen. Mit Schwammhandschuh und Seife wäscht der Autoliebhaber Blech wie Scheiben. Er versucht auch schwer zugängliche Ecken zu erreichen, dort hält sich der Dreck besonders lang. Nächster Schritt: Mit einem Schlauch – ohne harten Wasserstrahl – wird die Seife behutsam entfernt. Natürlich werden die lackierten Flächen abgeledert. Nun erst kann die Sonne als Trocknungshilfe zu Hilfe kommen. Wer direkt nach der Wäsche losfährt, muss mit kleinen Wasserspuren rechnen, die je nach Lackfarbe mehr oder weniger stören. Eine Politur lässt jeden Wagen wie neu glänzen.

Ob nun Waschstraße oder Handwäsche – es folgt der sorgfältige Rundgang um den Wagen. Haben Steinschlag oder Frostnächte Lack und Kunststoffen zugesetzt? Gibt es Flugrost? Dieser lässt sich mit einem entsprechenden säurefreien Spezialreiniger beseitigen. Poliermittel eliminieren Kratzer. Haben diese jedoch die Grundierung durchbrochen, sollte schnellstmöglich eine Lackreparatur erfolgen, vielleicht sogar mit professioneller Unterstützung. Das vermeidet Folgeschäden. Felgenreiniger beseitigt hartnäckigen Bremsstaub auf den Rädern. Mit Bürste und Schwamm lässt sich nach dem Wechsel von Winter- auf Sommerreifen auch die Innenseite problemlos von Schmutz befreien.

Ein Blick auf die Windschutzscheibe: Haben Steinschläge den einen oder anderen Krater hinterlassen? Ein Fachmann kann vieles ausmerzen, ohne die ganze Scheibe auszutauschen.

Nahezu nebenbei können beim Umrunden des Wagens die Kunststoffe und Gummidichtungen mit Pflegemitteln behandelt werden. So bleiben sie geschmeidig. Ziehen die Wischerblätter trotz Säubern mit einem feuchten Tuch Schlieren? Dann steht der Austausch an. Mit ein wenig Konzentration auf die Verbindung von Wischblatt und -arm lässt sich dies in vielen Fällen in ein paar Minuten selbst erledigen.

Nach der Optik zur Technik: Der Füllstand von Öl, Wasser und Bremsflüssigkeit ist schnell geprüft. Die GTÜ rät, das Wasser der Scheibenwaschanlage nach dem Winter auszutauschen. Sonst kann alternder Frostschutz den Düsen der Scheibenwaschanlage zusetzen. Besonders wichtig für die Sicherheit sind der korrekte Reifendruck und die Profiltiefe der Pneus. Der Gesetzgeber schreibt bei Sommerreifen mindestens 1,6 Millimeter vor. Die Erfahrung lehrt, dass mindestens drei Millimeter sicher vor Aquaplaning schützten. Die einwandfreie Funktion der Beleuchtungsanlage lässt sich am besten zu zweit checken.

Genauso wie die Inspektion des Äußeren trägt ein aufgefrischter Innenraum zu Sicherheit und einem positiven Gefühl bei. Verblüffend ist oft, wie eine gut auf der Innenseite gereinigte Frontscheibe für besseren Durchblick sorgt: Glasreiniger und trockene Baumwolltücher wirken Wunder. Nach dem Abklopfen, Saugen und Ausbürsten die Fußmatten vor dem Auto in die Sonne legen, das entzieht ihnen die letzte Feuchtigkeit. Ein mit Kunststoff- oder Lederreiniger abgewischtes Armaturenbrett wirkt frisch. Nun noch ein Check des Kofferraums: Beim Ausräumen kommen mitunter Gegenstände zum Vorschein, die nur unnötig Platz verschlingen oder durch ihr Gewicht den Spritverbrauch erhöhen.

Ein letzter Blick aufs hintere Kennzeichen: Ist bei der Hauptuntersuchung (HU) alles im grünen Bereich, oder ist sie innerhalb der nächsten Monate fällig?

von Gerhard Mauerer