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Honig ab Werk - Bienen bei VWN in Hannover angesiedelt

Neun Bienenvölker mit rund 450.000 Mitgliedern sind auf dem Werksgelände von Volkswagen Nutzfahrzeuge in Hannover angesiedelt worden. Den Honig kann man kaufen.

Metin Karsaks Bienen produzieren fleißig VWN-Honig.

 ©Volkswagen Nutzfahrzeuge

Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) hat in den vergangenen Monaten erfolgreich neun Völker mit rund 450.000 Bienen am Kundencenter des Werks Hannover angesiedelt. Damit leistet die Marke nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Schutz und Erhalt der Artenvielfalt von Fauna und Flora in Stadt und Region, sondern produziert jetzt ihren eigenen Honig, der ab November verkauft wird.

Mitte Juni 2020 hat Metin Karsak, VWN-Mitarbeiter in der Qualitätssicherung, die ersten seiner neun Bienen-Völker zum Kundencenter der Marke umgesiedelt – mitten hinein in das umtriebige Volkswagen-Werk, wo seit 1956 der VW-Bulli gefertigt wird, mittlerweile in der Generation 6.1. Der engagierte Hobby-Imker war sofort begeistert von der Idee: „Ich freue mich, dass mein Arbeitgeber hier ein klares Zeichen setzt. Meine Bienen finden in der Umgebung des Werks ideale Bedingungen zur Honigproduktion. Achtzig Prozent unserer heimischen Nutz-und Zierpflanzen müssen durch Honigbienen bestäubt werden. Ohne sie läuft nichts. Deshalb ist ein Engagement erforderlich, um sie stärker ins öffentliche Bewusstsein zu bringen.“

Ab November wird der VWN-Honig im Kundencenter am Werk Hannover-Stöcken verkauft.

 ©Volkswagen Nutzfahrzeuge

Auszubildende des Werks hatten zuvor einige der Bienenstöcke kreativ gestaltet. Und die Kinder des werkseigenen Kindertagesstätte „Bulli-Garten“ haben Bilder gemalt, aus denen in einem internen Wettbewerb das Etikett für die Gläser des VWN-Honigs und ein Bienen-Logo ausgesucht wurde. Gewinner waren die Motive von Romy Leimbach und Lena Huremovic.

So weit, so gut. Aber warum treibt ein Automobil-Produzent so ein eher nicht ins Portfolio passendes Produkt voran?

Susanne Leifheit, Leiterin Außenbeziehungen und Nachhaltigkeit, agt: „Seit 1990 hat sich der Bienenbestand in Deutschland um mehr als 30 Prozent reduziert. Mit unserem Bienen-Projekt und dem Honig setzen wir ein lokales Zeichen dagegen und informieren Beschäftigte, Kinder, Kunden und Kundinnen über die Wichtigkeit und Dringlichkeit von Natur-und Artenschutz und unser entsprechendes Engagement. Gelebte Nachhaltigkeit fängt vor der Haustür an und endet nicht am Werkstor.“

Auch Werkleiter Thomas Hahlbohm unterstreicht die Bedeutung des Bienen-Projekts für den Standort: „Heimische Honig- und Wildbienen sowie viele andere Insekten sind vom Aussterben bedroht. Das wissen viele Menschen nicht. Mit den Bienenvölkern als Biodiversitätsprojekt am Werk leisten wir unseren kleinen Beitrag für den Erhalt der Artenvielfalt in Stadt und Region Hannover. Unser Schwesterwerk im polnischen Poznań hat ebenfalls eigene Bienenvölker.“

Die 2020er Spättracht des VWN-Honigs ist ab November exklusiv im Kundencenter des Werks Hannover-Stöcken erhältlich.

 ©Volkswagen Nutzfahrzeuge

Auf viel Gegenliebe stößt das Projekt auch beim stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden Stavros Christidis: „Das Projekt VWN-Honig ist ein 100-prozentiges VWN-Projekt. Von den Bienen, des Kollegen Metin Karsak über die Gestaltung der Bienenstöcke durch unsere Auszubildenden bis zur Gestaltung des Etiketts durch die Kinder unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Bulli-Garten. Das ist eine großartige Leistung, ein tolles Zeichen der Vielfalt und der beste Beweis, dass wir Nutzis auch in herausfordernden Zeiten zusammenhalten, um tolle und wichtige Projekte wie dieses erfolgreich umzusetzen.“

Verkauft wird die 2020er Honigernte im Kundencenter des Werks. Für den Leiter des Kundencenters, Dirk Strübe, prägen dieses und ähnliche Projekte das Image der Marke: „In den Gesprächen mit den Abholern und Abholerinnen merken wir, dass Nachhaltigkeit für unsere Kunden immer wichtiger wird. Das gilt nicht nur für unsere Fahrzeuge, sondern für das ganze Engagement unserer Marke. Unsere klare Positionierung bei nachhaltigem Denken und Handeln wird immer wichtiger bei der Kaufentscheidung.“

von Gerhard Mauerer