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VW ID. Buzz: Die (elektrische) Wiedergeburt des T3?

Ist der elektrisch angetriebene VW ID. Buzz der wahre Nachfolger des T3? Oliver Wozny hat sich den kommenden E-Bulli genau angesehen und ihn mit dem T3 und dem T6.1 verglichen.

Die 4,94m lange Studie ID. Buzz. Man sieht gut den sehr kurzen vorderen und hinteren Überhang. Dieser ergibt sich durch den MEB und wird bei allen Fahrzeugen auf dieser Plattform ein Merkmal darstellen.

 ©Volkswagen Nutzfahrzeuge

Hallo Bullifreunde!

Es gibt tatsächlich eine Verbindung zwischen der aktuellen Elektrostrategie von VW und dem seligen T3, der von 1979 bis zum Jahr 1992 gebaut wurde. Die Verbindung zwischen T3 und der Jetztzeit stellen der "Modulare E-Antriebs-Baukasten" (MEB) und die zukünftigen Pläne zum ID. Buzz dar.

Dieser MEB wurde speziell für Elektrofahrzeuge von VW entwickelt und generiert hierdurch einige Vorteile, wie etwa eine deutlich bessere Raumausnutzung gegenüber Elektrofahrzeugen, die auf einer Verbrennerplattform basieren (z. B. Hyundai Kona, Opel Mokka E, BMW iX3, Mercedes EQC, Mini Cooper).

Meine These:

Im Grunde ist der kommende ID. Buzz, nach allem, was wir mit Stand heute wissen, der eigentliche Nachfolger des T3. Gewagte These? Womöglich, doch es gibt da schon ein paar Parallelen. Lasst mich hier mal argumentieren, wie ich darauf komme bzw. was meines Erachtens dafür spricht:

Studie ID. Buzz.

 ©Volkswagen

1. Die Platzierung des Motors im Heck. Waren es damals noch Diesel- Luft- und Wasserboxer-Aggregate, ist es heute ein Elektromotor. Alle Motoren fanden und finden aber an der gleichen Stelle zwischen den Hinterrädern, oberhalb der Hinterachse, Platz.

2. Die Antriebsform. In beiden doch so unterschiedlichen Welten gibt es Heckantrieb. Der MEB sieht dies genauso vor, wie es auch schon der fahrdynamische T3 zeigte (außer natürlich beim allradangetriebenen T3 Syncro).

3. Ein ähnliches Fahrverhalten beider Busse. Da der ID.Buzz genauso auf der MEB-Plattform beruht wie der ID.3, den man heute schon fahren kann, lassen sich erste Fahrvergleiche anstellen (siehe auch ID.3-Probefahrtsbericht im weiteren Verlauf dieses Artikels). Beiden Modellen sind Antriebseinflüsse in der Lenkung fremd und beide haben einen überschaubaren Wendekreis. Ebenfalls ergibt sich eine recht ähnliche Gewichtsverteilung zwischen dem vorderen und hinteren Bereich beider Busse.

4. Ansatzlose Starts sind möglich, da der T3, außer beim Turbodiesel, keine Serien-Turbotechnik kannte und es somit kein Turboloch gab. Die T3-Kraft war, gerade bei den stärkeren Wasserboxern mit 95 PS und 112 PS, sofort da. Beim ID.Buzz ist dies ebenfalls vorhanden, natürlich aufgrund des Techniklayouts noch viel vehementer. Man vermutet hier unter anderem einen 150-kW-Elektromotor, also 204 PS, der im ID.Buzz Platz finden soll. Ihn gibt es bereits jetzt im ID.3 und ID.4. Ergänzend wird es sicherlich auch kleinere Motoren, etwa für die Cargo-Variante, im ID. Buzz geben.

T3.

 ©Oliver Wozny

5. Das Fahrgefühl könnte ebenfalls ähnlich sein. Zwar hat der T3 mit seinem Frontlenkersystem (sitzen auf der Vorderachse) ein ganz solitäres, exklusives Fahrgefühl, jedoch haben beide gemein, dass es keine Motorgeräusche von vorne gibt. Es ist quasi ein lautloses Dahingleiten. Durch den fehlenden Frontmotor wird der ID.Buzz zudem eine kurze „Schnauze“ besitzen, also einen kurzen, vorderen Überhang. Er wird geschätzt zehn (!) Zentimeter geringerer ausfallen als beispielsweise beim T6. Kein Wunder, es gibt ja auch vorne keinen Motor. Somit schaut man durch die Frontscheibe schnell auf die Welt vor dem Bus; auch das erinnert an den T3.

6. Die Maße:

- Der T3 maß rund 4,57m in der Länge bei einem Radstand von ca. 2,46m. Die Breite betrug rund 1,845m. Die Höhe belief sich auf ca. 1,96m (normale Bauhöhe ohne die so genannten LLE- oder Star-Tieferlegungsfedern oder Westfalia-Klappdach). Übrigens weist das neue MEB-SUV ID.4 fast identische Maße in Länge und Breite auf: Länge: 4,584m, Breite: 1,852m.

- Die Breite wird etwas größer als beim T6.1 ausfallen, da erste ID.Buzz-Erlkönigbilder (neue MEB-Plattform unter alter T6.1-Karosse) Radverbreiterungen zeigen. Ich tippe insofern auf eine Breite von rund 1,96m, da der T6.1 rund 1,904m breit ist (ohne Außenspiegel).

- Die ID.Buzz-Maße werden auf jeden Fall in der Standard-Version bzw. -Länge geringer als bei der vor rund zwei Jahren vorgestellten Studie ausfallen (Studien-Länge: 4,94m, Breite 1,98m, Höhe 1,96m). Ich tippe auf rund 4,60m Länge, 1,96m Breite und 1,96m Höhe mit einem Radstand von 2,88m.

- Die Bodenhöhe. Bei beiden Modellen ist sie nicht so tief und eben wie im T4-T6.1 oder anderen Bussen mit Frontantrieb. Der T3 hat im hinteren Bereich die Motorraumerhöhung und der ID.Buzz hat aufgrund der rund 14cm hohen Akkupakete (Hochvolt-Antriebsbatterie) im Untergeschoss ebenfalls einen etwas höheren Boden. Dafür wird er eben sein, da die Akkupakete gleichmäßig wie ein Schokoriegel verteilt werden.

Studie ID. Buzz.

 ©Volkswagen Nutzfahrzeuge

7. Das Innenraumvolumen. Bei recht gleichen Außenmaßen und gleichem Layout bei der Motorplatzierung werden die Innenraummöglichkeiten gut vergleichbar sein. Im T3 sitzt man auf der Vorderachse, hat aber Platz verschenkt durch eine längere „Schnauze“. Im ID.Buzz sitzt du, wie heute üblich, hinter der Vorderachse, hast aber einen sehr kurzen vorderen Überhang. Außerdem wird der Radstand deutlich größer sein (ca. 2,88m, siehe Zeichnung gegenüber 2,46m beim T3).

Frühere Verbrenner-Komponenten, wie das Getriebe, der Kardantunnel, der Kraftstofftank und die Auspuffanlage entfallen zudem bei Elektrofahrzeugen. Dies spart ebenfalls Platz ein. Die Akkus liegen tief zwischen Vorder- und Hinterachse, erhöhen aber die Laderaumhöhe um vermutlich besagte ca. 14cm. Man sitzt in allen MEB-Fahrzeugen etwas erhöht, was wir Bullifahrer*innen natürlich lieben. Meine Berechnungen zeigen eine Innenraumlänge von rund 2,36m von der B-Säule (also alles ab den vorderen Sitzen; vielleicht auch C-Säule genannt, weil es vorne noch eine weitere geben könnte, wie die Studie zeigt) bis zur Heckscheibe im ID.Buzz. Damit liegt er fast gleichauf mit dem T6.1, der dafür jedoch eine satte 30cm längere Außenlänge benötigt.

Wie schon erwähnt, gibt es im ID.Buzz einen ebenen Heck-Kofferraum, weil der Elektromotor deutlich flacher aufbaut als die T3-Aggregate. Und die Innenraumbreite könnte etwas größer sein, da der ID.Buzz auch rund 9,5cm breiter sein wird. Ob dies durch verschärfte Sicherheitsbestimmungen und dickere Wände „aufgefressen“ wird, ist derzeit unklar. Dafür ist die Innenraumlänge deutlich kürzer als im T3 und etwas kürzer als im T6.1. Der ID.Buzz mit langem Radstand hingegen wird den größten Innenraum mit sich bringen, siehe weitere Ausführungen.

Abmessungen des T3.

 ©Oliver Wozny

T3 in der Übersicht:

Der vordere Überhang im T3 ist im Vergleich zu anderen Transportern groß. Grund dafür ist, dass der Bus ein Frontlenker ist. Man sitzt auf der Vorderachse und benötigt somit natürlich nach vorne genügend Raum für Beine, Armaturenbrett, Sicherheitskomponenten und Technik. Dafür ergibt sich hinter den beiden vorderen Sitzen ein sehr großer Raum mit einer Länge von rund 2,78m von der B-Säule bis zur Heckscheibe. Diese Länge steht natürlich nicht komplett auf einem ebenen Boden zur Verfügung, weil der Motorraum im Heck den Raum verkleinert. Ein richtiger ebener Kofferraum ist mit diesem Layout nicht möglich.

Klappt auch ein Vergleich zwischen ID.Buzz und T1 und T2 sowie T4?

Nein. Mit T1 und T2 kann man den ID.Buzz nicht vergleichen. Beide haben schmalere und kürzere Karossen und einen deutlich höher aufbauenden Heckmotor. Sie bieten deutlich weniger Platz. Auch der kompakte T4 lässt keine Vergleiche zu, denn er hat als Fronttriebler wiederum ein anderes Konzept und ebenfalls deutlich weniger Platz im Inneren. Ein Vergleich mit dem aktuellen T5, T6, T6.1-Bus ist jedoch interessant, er folgt im Weiteren.

Halten wir fest: T3 und ID.Buzz besitzen viele Parallelen.

Und was bedeutet dies detailliert für das Thema Innenraumvolumen, wenn man den T6.1 mit T3 und ID.Buzz vergleicht?

Ein vergleichender Blick auf die Maße und den Transport- und Lebensraum in einem T6.1 zeigt die Unterschiede: Da hier der Motor vorne sitzt, weist die Fahrerkabine durch den längeren vorderen Überhang bis zur B-Säule eine Länge von rund 2,42m auf. Dies sind satte 63cm mehr genutzter vorderer Antriebs- und Fahr-Raum gegenüber dem T3. Dafür wird hier natürlich hinten ein glatter, ebener Zugang zu einem größeren Heck-Kofferraum ermöglicht.

Abmessungen des T6.1. (Abgebildet ist ein T6).

 ©Oliver Wozny

Obwohl der T6.1 rund 32cm länger als der T3 ist, schrumpft der Transport- und Lebensraum ab der B-Säule um ca. 30cm gegenüber dem T3 in der Länge bis zur Heckklappe. Wenn wir dann noch beim T6.1 die aus Sicherheitsgründen dicker ausgebildete Karosserie (seitlich, unten, hinten) berücksichtigen, wird klar, dass der T3 (in der Länge wohlgemerkt) bis heute den größten Transport- und Lebensraum hinter den beiden vorderen Sitzen bietet (den T6.1 mit langem Radstand mal außen vorgelassen. Er ist 40cm länger, also rund 5,30m lang und bietet dem entsprechend auch rund 40cm mehr Innenraumlänge. Er ist jedoch nicht mehr als kompakt zu bezeichnen, da er über 5m Länge aufweist). Jeder Camper, der im T3 und im T6.1 ein 2m langes Bett ausgeklappt hat, weiß, wie viel Platz man dann noch davor hat, um sich zu bewegen. Im T3 fand sich hinter dem Beifahrersitz immer noch Platz für eine Westfalia-Staubox, im T6.1 ist dies kaum mehr möglich.

Dem T6.1 muss man zu Gute halten, dass er aufgrund des ebenen Heck-Kofferraumbodens unterm Strich ähnlich viel Kubikmeter Laderaum bietet wie ein T3. Hier baut der T3 bekanntlich im hinteren Bereich auf, da hier der Heckmotor arbeitet. Man sieht es nur nicht sofort, wenn man die Schiebetür öffnet und den Raum in der Länge und im Ganzen betrachtet.

Abmessungen ID. Buzz mit kurzem Radstand nach neuesten Spekulationen zur Länge (4,70m statt wie von mir oben angenommen 4,60m).

 ©Oliver Wozny

ID.Buzz und T6.1:

Wenn wir die Maße von ID.Buzz mit kurzem Radstand und T6.1 vergleichen, wird das Innenraumvolumen im ID.Buzz etwas kleiner sein als im T6.1.

Der Elektro-Bus ist rund 30cm kürzer (rund 4,60m zu 4,90m), verliert im Innenraum aber lediglich rund 12cm, denn er spart viele Zentimeter durch den vorne nicht mehr vorhandenen Motor, dem vorderen kürzeren Überhang und dem dadurch im Layout nach vorne verschobenem Fahr-Raum.

Des Weiteren ist der Radstand lediglich rund 12cm kürzer als beim T6.1 (3m).

Mittlerweile gibt es das Gerücht, dass der ID.Buzz 4,70m Länge aufweist. Dies wären zehn Zentimeter mehr als ich geschätzt hatte. Insofern würden sich die Innenraummaße um genau diese zehn Zentimeter vergrößern. Somit hätte der ID.Buzz die gleiche Innenraumlänge wie der T6.1.

ID. Buzz mit langem Radstand. Eigene Zeichnung. Maße geschätzt.

 ©Oliver Wozny

ID.Buzz auf langem Radstand:

Falls es eine ID.Buzz-Version mit langem Radstand geben soll (vermutlich schon), wird die Länge auf bis zu 4,96m erweitert werden können. Bis zu dieser Größe kann die MEB-Plattform gedehnt werden. Bei T4, T5, T6 und dem T6.1 hatten die Versionen mit langem Radstand 40cm mehr Außenlänge. Sie liegt dann jedoch beim T6.1 bei satten 5,30m. Das ist nicht mehr kompakt und in der Stadt deutlich schwieriger zu fahren.

Da jedoch der lange Radstand beim ID.Buzz ein Länge von immer noch unter 5m mit sich bringen wird, sehe ich auch diese Version als kompakt an und vergleiche sie hier.

Ein langer ID.Buzz mit dann rund 4,96m Außenlänge hätte dann ungefähr

  • die heutigen Außenmaße des T6.1 mit kurzem Radstand (4,90m),

  • wäre beispielsweise kürzer als ein heutiger Ford Transit Custom mit kurzem Radstand (4,97),

  • ein Innenraumvolumen, welches fast so groß ist wie im T3. Da er keinen aufbauenden Heckmotor wie im T3 besitzt, hätte der ID.Buzz mit langem Radstand dann sogar das größte Innenraumvolumen aller jemals produzierten VW Busse unter 5m!

Also wäre der ID.Buzz in der immer noch kompakten langen 4,96m-Ausführung ideal für große Transporte, Paketdienste und auch für eine Campingausstattung: Staubox, willkommen zurück!

Halten wir fest:

Ein ID.Buzz auf kurzem Radstand weist annähernd die Innenraummaße eines heutigen T6.1 auf. Bei einer Außenlänge von 4,70m, wie aktuell diskutiert, weist er ziemlich exakt die Innenraummaße des T6.1 auf.

Ein ID.Buzz auf langem Radstand (aber mit ca. 4,96 Außenlänge immer noch kompakt) übertrifft das Innenraumvolumen des T3. Er bietet wegen der Innenraumlänge und dem ebenen Boden den größten Innenraum aller jemals unter 5m produzierten VW Busse. Dies ist ideal für Camper und Transporteure in engen Dörfern und Städten.

 ©Volkswagen

Wie lang kann eigentlich ein Fahrzeug auf Basis des MEB sein?

Die Radstände starten bei 2,76m (jetzt schon aktuell der ID.3) und reichen bis zu einem Radstand von 3,24m. Somit ergeben sich Außenmaße von 4,26m (ID.3 als kleinstes Derivat des MEB) bis zu 4,96m. Der MEB lässt übrigens eine Fahrzeugbreite von bis zu 1,99m zu. Der ID.Buzz könnte also durchaus noch etwas breiter werden als oben mit 1,96m geschätzt.

Wird Allrad im ID.Buzz möglich sein?

Sicherlich. Ihn gibt es auch beim ID.4. Technisch ist dies wohl kein Problem. Ein zusätzlicher Elektromotor würde vorne an der Vorderachse platziert.

Und wie wird sich denn der ID.Buzz fahren?

Gute Frage. Zum Teil aber heute schon zu beantworten, denn wir wissen durch den ID.3 und den ID.4 bereits heute, wie sich generell der MEB fahren wird. Für direkte Fahreindrücke habe ich mir dazu einen ID.3 ausgeliehen (VW Autohaus Trompeter in Lünen, bei Dortmund, siehe auch www.trompeter24.de).

VW ID.3: Gut erkennbar ist die kurze vordere Haube und der ebenfalls kurze vordere Überhang. Dies wird sich beim ID.Buzz wiederholen.

 ©Oliver Wozny

Wie ist der Fahreindruck mit dem ID.3?

Wie ist denn der erste Eindruck vom Fahren mit einem Fahrzeug auf Basis dieser zukunftsfähigen MEB-Plattform?

Sehr dynamisch. Der Heckantrieb sorgt für ein BMW-mäßiges agiles Fahrverhalten ohne jegliche Antriebseinflüsse in der Lenkung. Die Straßenlage ist top. Zudem gibt es einen kleinen Wendekreis und einen sehr guten und völlig ansatzlosen Vortrieb. Und man hört so gut wie nichts. Der ID.3 ist bestens gedämmt und sehr leise. Das Akkugewicht ist nicht nachteilig zu spüren. Er sorgt wahrscheinlich auch für die satte Straßenlage. Die Rekuperationsmöglichkeit ist ordentlich. Man sitzt durch das Techniklayout (Die Akkus sind rund 14cm hoch und liegen im Boden) etwas höher als in einem Golf. Das ist sehr angenehm und übersichtlich. Es gibt zudem bequeme und hilfreiche Armlehnen.

Große Fahrunterschiede zwischen den Fahr-Einstellungen Eco, Comfort und Sport habe ich übrigens nicht ad hoc festgestellt. Die Telefonkopplung war problemlos möglich. Die Musikanlage hat mich überzeugt, auch die Bluetooth-Übertragung. Es wird sogar bei Bluetooth das Coverbild des Titels übertragen.

Innenraum des VW ID.3.

 ©Oliver Wozny

Software und Verarbeitung haben mich nicht überzeugt. VWs Vorsitzender der Marke Volkswagen PKW, Ralf Brandstätter, kündigte hier auch schon Verbesserungen an.

Auf der Probefahrt habe ich beispielsweise schon nach einer kurzen Zeit den Spurhalteassistenten deaktiviert, weil er mich mehrmals warnte, ich solle doch wieder in die Mitte der Spur fahren (was ich jedoch unentwegt tat).

Die berührungsempfindlichen Knöpfe am Lenkrad sind nicht so gut bedienbar wie die althergebrachten Knöpfe am VW-Multifunktionslenkrad. Es fasst sich alles eine Spur weniger wertig an als man das sonst so bei VW kennt.

VW ID. 3.

 ©Oliver Wozny

Die Qualitätsanmutung der Sitze und des Armaturenbrettes sowie der Innenseiten der Türen haben mich nicht überzeugt.

Die Sitze haben einen geringen Seitenhalt. Der Heckscheibenwischer in diesem neuen Fahrzeug quietschte als ob er schon viele Jahre seinen Dienst hätte tun müssen. Die Sitzheizung ist schwächer als in Verbrennerfahrzeugen. Man kann sie dauernd eingeschaltet lassen, ohne, dass es zu warm wird.

Die Bedienung ist bei manchen Funktionen nicht immer selbsterklärend. Wie stellt manetwa die Außenspiegel ein und wie wechselt man zwischen links und rechts? Mit der bekannten Bedienungslogik eines VW kam ich hier ad hoc nicht weiter.

Während meiner Probefahrt über Land und Autobahn sank übrigens die Akkufüllmenge von 74% zu 45% bei einer Fahrstrecke von insgesamt 72 km.

ID. Buzz und T1.

 ©Volkswagen

Resümee:

Wenn ich mir ein Elektrofahrzeug kaufen werde, dann nur eines mit Heckantrieb (wegen der Fahrdynamik) und eines, welches auf einer echten Elektroplattform gebaut worden ist (wegen des Platzgewinns), denn nur in dieser Kombination gibt es Spaß und Platz. Insofern macht VW mit dem MEB ganz viel richtig. Bei Software und Verarbeitungsqualität muss VW nachlegen.

In Kombination mit dem ID. Buzz wird es dann für Busverhältnisse nochmals deutlich mehr Platz geben. Durch den generell langen Radstand werden zudem große Akkupakete ermöglicht, die eine ausreichende Reichweite gewährleisten können. Transporte und Camping werden vor allem in der längeren Version (4,96m, aber immer noch kompakt unter 5m) wieder in einem Volumen möglich sein, wie früher beim T3.

Wird also der T3 in dem ID.Buzz seine elektrische Wiedergeburt erleben? Ich finde ja. Vieles erinnert, wie oben beschrieben, an das T3-Layout und trotzdem wird der neue Bus auch ganz anders, weil viel moderner, sein.

Wird er auch ID. Buzz heißen? Mit Sicherheit nicht. Studien haben bei VW immer ganz eigene Namen. Da die Namen ID.1 bis ID.9 begrenzt sind, wird sich VW hier gegebenenfalls noch etwas einfallen lassen.

Unterm Strich: Ich freu mich drauf! Der ID. Buzz wird das erste elektrische Fahrzeug sein, bei dem ich mir eine Anschaffung vorstellen kann. Es bleibt buchstäblich spannend!

Oliver Wozny

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