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Winter-Scheibenreiniger im Test

Im Winter ist ein guter Scheibenreiniger im Auto besonders wichtig. Die GTÜ hat nun zehn Produkte getestet.

 ©GTÜ Sveinn Baldvinsson

Zehn Winter-Fertigmischungen für die Scheibenwaschanlage im Test · Schwache bis mangelhafte Reinigungsleistung bei mehr als der Hälfte der Produkte · Drei Produkte überzeugen mit "sehr empfehlenswertem" und "empfehlenswertem" Testergebnis

Schneematsch, Streusalz und aufgewirbelter Straßendreck verschmutzten im Winter die Autoscheibe. Spritzdüsen und Scheibenwischer sind im Dauereinsatz um während der Fahrt für Durchblick zu sorgen. Voraussetzung für klare Sicht ist jedoch ein wintertauglicher Scheibenreiniger im Wischwasserbehälter. Doch nicht jeder Winterreiniger hält in der Praxis was er verspricht.

Die GTÜ hat zusammen mit Auto Bild zehn gängige Winter-Fertigmischungen für die Scheibenwaschanlage getestet, wie sie an Tankstellen, im Supermarkt, in Baumärkten und im Zubehörhandel erhältlich sind. Klarer Sieger im großen Vergleich ist das "sehr empfehlenswerte" Sonax Antifrost & Klarsicht. "Empfehlenswert" die beiden Reiniger Aral Klare Sicht Winter-Fertigmix und Klarblick RobbyRob Scheibenfrostschutz.

Mehr als die Hälfte der getesteten Produkte konnten mit ihrer schwachen bis mangelhaften Reinigungsleistung nicht überzeugen. Deshalb nur "bedingt empfehlenswert" die Fertigmischungen Cartechnic Scheibenreinigerzusatz Frostschutz, Pure Work Frostschutz (Penny), Shell Easy Clean Winter Klarsicht und Total Wash Scheibenfrostschutz. Die "nicht empfehlenswerten" Reiniger Ernst Eisfrei, All Ride Frostschutz und Nigrin Performance Scheiben-Frostschutz Energizer versagten auf ganzer Linie. Selbst nach zehn Wischgängen verschmierten sie teilweise die Scheibe mehr, als dass sie für klaren Blick sorgten (siehe Ergebnistabelle).

So hat die GTÜ getestet

Ein guter Winterscheibenreiniger sollte die Frontscheibe nicht nur vom typischen Salznebel vorausfahrender Fahrzeuge befreien, sondern auch sogenannten Winterschmutz (Reifenabrieb, Bremsstaub, Abgasruß, Ölschmutz, Wachs aus der Wachanlage), der bei Kälte als Schmierfilm hartnäckig auf der Scheibe klebt. Wie die Scheibenreiniger damit zurecht kommen, hat die GTÜ auf einem klimatisierten und vollautomatischen Prüfstand getestet.

Wichtig ist dabei vor allem, wie viel Flüssigkeit notwendig ist, um den Schmutz von der Scheibe zu bekommen, denn das beeinflusst die Kosten pro Reinigungsvorgang enorm. Ein Reiniger, der den Dreck schon nach drei- oder viermal wischen wegbekommt, ist deutlich effektiver, als einer, bei dem die Scheibe selbst nach zehn Wischgängen nicht sauber und schlierenfrei ist.

Saubere Scheibe - nur Sonax schafft´s mit dreimal wischen So reichten dem Winterscheibenreiniger von Sonax bei Außentemperaturen um den Gefrierpunkt durchschnittlich nur drei Wischzyklen um mit insgesamt 200 Milliliter Reinigungsflüssigkeit für klare Sicht zu sorgen. Die empfehlenswerten Reiniger schafften diese Aufgabe immerhin noch mit gut der doppelten Menge an Flüssigkeit. Die schlechtesten Produkte konnten selbst nach zehn Wischzyklen und einem halben Liter Verbrauch nicht für befriedigenden Durchblick sorgen.

Im Test ging es aber noch um mehr, etwa um die Bedienungsanleitung, die Handhabung und den Geruch. Selbstverständlich sollten Scheibenreiniger auch keine Schäden auf Gummi, Lack oder Scheinwerfergläsern aus Polycarbonat hinterlassen. Keine Risse, aber leichte bis starke fleckige Vermattung der Oberfläche verursachten auf Polycarbonat die Reiniger von Aral Cartechnic, Nigrin, Shell und Total.

Auch bei minus 20 Grad kaum Probleme

Natürlich sollten Winterscheibenreiniger nicht nur bei norddeutschem Schmuddelwetter um die null Grad gut funktionieren, sondern auch bei tiefen Temperaturen von minus 10 bis minus 20 Grad im südlichen Alpenvorland und in Bergregionen. Hier hielten alle getesteten Produkte - bis auf Klarblick Robby Rob - den auf dem Etikett genannten Gefrierpunkt sehr gut ein oder wichen nur geringfügig ab.

Zum Befüllen des Wischwasserbehälters eignen sich bei der Handhabung kleinere Gebinde, Ausgießhilfen oder die praktischen Standbodenbeutel besser, als klobige und entsprechend schwere Kanister.

von Gerhard Mauerer