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Bericht vom Europatreffen der Bullifreunde

Besser kann ein Treffen vom Zeitpunkt und Wetter her gesehen nicht angesetzt sein. Der Brückentag nach Himmelfahrt und Hoch Peter bescherten beim Europatreffen der Bullifreunde in Bad Harzburg Urlaubsfeeling und Werte um die 30 Grad bei wolkenlosem Himmel. Hier ist der Bericht von Bernd Bohle.

 ©Bernd Bohle www.freiermitdreier.de

Hallo Bulli-Freunde!

Wir beladen unseren T3-Bulli "Bruno" mit allem notwendigen für eine Nacht und machen uns im Mini-Konvoi (mit Kumpel Patty) auf in Richtung Harz.

Die Fahrt allein ist wie immer schon ein Genuss - warmer Wind strömt durch das geöffnete Fenster, die Sonne schmeichelt unserer Haut und lässt die blühenden Rapsfelder in faszinierendem Neongelb erstrahlen, während der 70 PS starke JX-Motor uns gemächlich und souverän ans Ziel schippert.

Inmitten eines malerischen Bergpanoramas liegt die Pferderennbahn Bad Harzburg. Viel Platz für ein solches Event und somit noch fast freie Auswahl bei der Standortsuche. Wir entscheiden uns für die Wiese unterhalb der großen Tribüne mit Blick auf das Harzer Vorland. Unser Equipment ist schnell aufgebaut und das Vorzelt rundet unser Camping-Heim wie immer vorzüglich ab.

Die Sonne brennt gnadenlos auf uns herab und zwingt uns dazu alles ein wenig langsamer anzugehen. Dagegen hat niemand im Familienverbund etwas einzuwenden, lediglich die Kleinste wirkt ein wenig tatendurstig. Als ich einen Ball auf die Wiese kicke und mit den Kindern herumtolle, wirkt dies wie ein Magnet auf den Nachwuchs der Nachbarschaft. Im Nu hat sich ein kleines Trüppchen zusammengetan, sodass Langeweile für diesen Abend aus Kindersicht kein Thema mehr ist.

 ©Bernd Bohle www.freiermitdreier.de

Nach einer ersten Begehung und groben Besichtigung der Mitstreiter dieses Treffens treibt der Hunger mich an den Grill. Bei saftiger Bratwurst und kühlem Bier lässt es sich hier schon aushalten.

Schnell kommt man auch mit den Eltern der anderen Kinder ins Gespräch. Da ist zum Beispiel Carmen aus Kiel die mit Ihrer Tochter im selbstausgebauten T3, wenn das Wetter und die Location stimmt, eigentlich ständig auf Achse ist. Carmen ist leidenschaftliche Schrauberin im Hippie-Gewand. Endlich mal jemand der hier in der Szene echte Normen sprengt.

Nachbar Georg ist ebenfalls mit Nachwuchs etxra aus Suhl angereist um an diesem Treffen teilzunehmen. Sein bundeswehrfarbener Syncro-Bulli mit Bernd Jäger-Anbauten ist ebenso einprägsam wie der gebetsmühlenartige Kommentar seines Sohnes beim Fußballspielen. "Ich gebe nicht auf!" hallt es im minutentakt über den Platz und bestimmt noch Tage in meinen Ohren.

Als die Dämmerung eindrucksvoll Einzug erhält, facht Carmen zielstrebig ein Feuer an. Gemütlicher geht so ein Tagesabschluss kaum. Benzingespräche, Erlebnisberichte und die Musik der Festzeltband in einer lauen Frühlingsnacht sind schon etwas ganz besonders und eben nur auf solchen Events zu erfahren.

 ©Bernd Bohle www.freiermitdreier.de

Die Augen werden schwerer und wir hören die Schlafsäcke regelrecht rufen. Während die Damen der Familie im schützenden Bus übernachten, wählen die Herren die abenteurlichere Variante im zelt. Der Starke Wind lässt die Plane monoton flattern und zwangsläufig zu unserem Schlafliedersatz werden.
 
Die Kälte der Nacht ist am Morgen schnell vergessen. Die ersten Sonnenstrahlen erwärmen unsere Bleibe schnell und treiben uns ins Freie. Brötchen gibt es im Festzelt, ebenso wie ein komplettes Frühstücksbuffet für Bullifahrer, die sich eben mal nicht selbst versorgen wollen. Während wir die erste Mahlzeit des Tages genießen, füllt sich der Platz mit weiteren Fahrzeugen jeglicher Couleur und einigen Tagesbesuchern, die uns mit Fragen über unser Vorzelt und den Härtegrad der Matratze löchern.

 ©Bernd Bohle www.freiermitdreier.de

Hoch Peter gibt alles und lässt uns zur Freude der Kinder ins fußläufige Schwimmbad flüchten. Eine wohltuende Abkühlung und ein echter Spaß zwischendurch.

Zurück am Platz starten wir einen Bummel durch die Händlermeile. Selbstgemachtes, Fahrzeugmodelle, Ersatzteile, Bulli-Textilien und jede Menge an leckeren Köstlichkeiten laden zum verweilen. Nachdem wir die Ausfahrt des Treffens verfolgt haben, nähert sich unsere geplante Abreise unaufhörlich. Stück für Stück wird langsam im Bulli verstaut um noch möglichst viel von dieser tollen Atmosphäre mitzunehmen.

Ein schöner Auftakt in die neue Saison. Winkend und hupend verlassen wir das Camp der Gleichgesinnten und reiten träumend von neuen Abenteuern in den rötlich-goldenen Sonnenuntergang.

Bernd Bohle