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Buchtipp: Die Bucket List für Camper

Um 100 Dinge, die man beim Camping erlebt haben muss, geht es in dem neuen Buch "Die Bucket List für Camper". Heiko P. Wacker hat das Buch mit einem Lächeln auf den Lippen gelesen.

 ©Heel-Verlag

Schon mal gemeinsam mit einer Stechmücke im Schlafdach eines T3 übernachtet, oder im Zelt? Klar, haben wir alle schon mal erlebt, wir können also mitreden, wenn es um die wirklich wichtigen Dinge im Leben eines Campers geht. War sonst noch was? Äh, ja – da wären noch 99 weitere Dinge, die man beim Camping erlebt haben muss. Findet zumindest Uli Böckmann. Seine Liste ist im Buchhandel erhältlich.

Okay, der Reihe nach: Bucketlisten sind Aufzählungen all jener Dinge, die man noch getan haben sollte, bevor das irdische Dasein sich dem Ende zuneigt. Entsprechend gibt es diese Listen für reichlich viele Lebenswirklichkeiten, Uli hat sich nun dem Camperleben gewidmet – sein Rat, einmal mit einer Stechmücke das Zelt zu teilen, der findet sich auf Position 25 des jüngst bei Heel erschienenen Büchleins. Das wuselt übrigens munter zwischen den Extremen herum, hält aber auch immer wieder interessante Fakten und spannende Details parat, die man sich gerne für lauschige Gesprächsabende aufheben sollte. So soll der Dalai Lama einmal gesagt haben, dass … Nein, dazu später mehr.

Es geht um Campingplätze an geographisch extremen Orten, die man natürlich mal besucht haben sollte, oder um drollige Spielchen wie das „Discounterroulette“: Man kaufe Dosenmahlzeiten in bunter Mischung und entferne die Etiketten, Verwegene mischen dann auch noch Erbseneintopf mit Sauerkraut. Es geht um knallharten Kommerz auf Europas längster Einkaufsmeile für Campingfahrzeuge (an der B1 in Mülheim an der Ruhr) oder um den Weg ins Grüne mit dem empfehlenswerten Stellplatzführer „Landvergnügen“, den Ernst Bauer bereits am 6. März vorstellte.

Es geht aber auch um praktische Tipps wie das Pennen in einer Hängematte oder im Klappstuhl oder auch um das korrekte Rangieren auf dem Campingplatz (stets unter Ausschluss der Öffentlichkeit üben, gell). Und es geht natürlich um nicht so ganz ernst gemeint Dinge wie die „Campertaufe“ mit dem Zelt bei Starkregen in einer Senke oder das Campen auf einer Ameisenstraße in Kombination mit offener Marmelade neben dem Bett. So findet man Freunde ...

Genau diese, mitunter nicht ganz ernst gemeinten Ratschläge machen das nicht mal nen Zehner kostende Büchlein zu einer amüsanten Lektüre, in der man indes an jeder Ecke mit Tiefsinnigkeiten rechnen muss. Und so sei noch einmal der Dalai Lama zitiert, dem der intelligente Spruch zugeschrieben wird: „Falls Du glaubst, dass Du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn eine Mücke im Raum ist.“ Ein weiser Mann, ganz sicherlich – und vielleicht hat er ja auch schon mal eine Nacht in einem Schlafdach verbracht, in dem auch unliebsame Gäste waren. (Wenn ich da alleine an meinen letzten Bulli-Trip in die Highlands denke, und an die verführerische Waldlichtung, die nicht mehr ganz so verführerisch war, als sich die Midges um unser Blut zankten. Aber auf dem Campingplatz von Oban an der Westküste der Highlands war das auch nicht besser. Aber lassen wir das.)

Den wichtigsten Aspekt einer Bucketlist hat der Autor übrigens nur scheinbar vergessen: „Spaß haben, alleine schon bei der Vorstellung einer Reise“ sollte noch aufgenommen werden. Wobei schon die spätwinterliche Lektüre des Buchs ganz ordentlich Laune machen kann. Wäre also auch abgehakt. Wobei nirgendwo steht, dass man die abzuhakenden Punkte der Liste nur einmal erledigen sollte …

Uli Böckmann: Die Bucket List für Camper. 100 Dinge, die man beim Camping erlebt haben muss Heel Verlag Königswinter 2021, 107 Seiten, 168 x 210 mm, Paperback, mit Farbschnitt, ISBN: 978-3-96664-190-6, Preis: 9,99 Euro.

Heiko P. Wacker