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Die 1. Oldtimer-Budentour im Ruhrgebiet

Eine ganz besondere Old- und Youngtimerrallye feierte vom 23. bis 25.09.2016 Premiere im Ruhrgebiet. Ausgerichtet vom „Verein zur Förderung der Buden- und Oldtimerkultur im Ruhrgebiet e.V.“ starteten rund 150 Fahrzeuge vom Gelände der ehemaligen Zeche Ewald in Herten kreuz und quer durch die Region.

 

 ©Markus Schumacher

Die Trinkhallen, landläufig als „Buden“ bekannt, haben im Ruhrgebiet einen ganz besonderen Stellenwert. Sie (und natürlich Ihre Betreiberinnen und Betreiber) sind viel mehr als reine Verkaufsstellen für dies und das. Sie sind lokaler Treffpunkt, Ort zum Informationsaustausch, manchmal auch Kummerkasten. Kurzum: die Bude hat im Ruhrgebiet Kultstatus. Das unterstreicht auch aktuell das „Jahr der Trinkhalle“, ausgerufen durch den Regionalverband Ruhr. Die Idee zur Rallye war also simpel. Kultige Buden und kultige Oldtimer sollten zusammengebracht werden.

In Herten war ein perfektes Fahrerlager vorbereitet. Großes Festzelt, viel Platz zum Aufstellen der Fahrzeuge, perfektes Catering – es war an alles gedacht. Nach dem Eintreffen und einem kurzen technischen Check wurde es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereits am Freitag zum ersten Mal ernst. Die erste Sonderprüfung stand an. Am Steuer eines Hot Rod musste in 90 Sekunden ein Parcours bewältigt werden, der es in sich hatte. Nicht nur Slalom, Kreisstecke und Durchfahrt waren zu bewältigen, auch eine Querstange musste fahrend in Limbomanier unterquert werden.

 

 ©Markus Schumacher

Zur Entspannung traf man sich anschließend im Festzelt. Dort fand am Abend zunächst die offizielle Begrüßung und die Eröffnung der Budentour statt. Durch das Programm führte der bekannte Journalist und WDR-Moderator Peter Großmann. Nach Ruhrgebietstradition mit „Pommes rot-weiß“ und Currywurst gestärkt, klang der Tag nach dem Abendessen mit dem Comedian Thorsten Sträter aus. Er sorgte mit seinem Programm für beste Unterhaltung. (Lach-)Muskelkater am Zwerchfell war vorprogrammiert.

Am Samstag ging es dann auf die Straße. Jedes Team hatte zwei Routen durch das Ruhrgebiet zu bewältigen. Insgesamt hatten die Organisatoren acht verschiedene Touren ausgearbeitet, von denen jeweils eine im westlichen Ruhrgebiet, die anderer im östlichen Teil lag. Unterwegs galt es, an vorgegebenen Buden (insgesamt waren 50 Buden im Roadbook zu finden), anzuhalten und sich die Durchfahrt bestätigen zu lassen. Hier war auch Zeit für einen kurzen Stopp, einen Kaffee oder etwas Smalltalk mit den Budenbetreibern. Viele nutzen die Gelegenheit, nach Jahren der Budenabstinenz endlich mal wieder die berühmte „Tüte Gemischtes für’n Euro“ zu kaufen.

 

 ©Markus Schumacher

Während der Fahrt ließen sich die Teams bei allerbestem Wetter von den vielen Facetten des Ruhrgebiets beeindrucken. Von Industriekultur und aktiver Industrie über Bergbausiedlungen und Fußballstadien bis hin zu idyllischsten Landstrichen mit viel, viel Grün wurde alles geboten. Bewusst wurden auch „Problemzonen“ der Region nicht ausgespart. Die Teilnehmer, die nicht aus dem Ruhrgebiet kamen, waren von dieser Mischung sehr angetan und fasziniert. Bei denjenigen, die sich als bekennende „Ruhris“ bezeichneten, hörte man immer wieder: „Mensch, hier war ich aber auch noch nie…!“ Ein großes Lob an die Organisatoren für diese prachtvollen Streckenführungen!

Gemeinsamer Treffpunkt für alle Teams war um die Mittagszeit die ehemalige Zeche Hannover in Bochum. Hier war ein Mittagsimbiss vorbereitet und man konnte sich frisch gestärkt auf die zweite Etappe begeben.

 

 ©Markus Schumacher

Am Samstagabend trafen alle Teilnehmer nach der letzten Sonderprüfung wieder im Fahrerlager ein. Jetzt wurde aus verschiedensten Foodtrucks heraus für das leibliche Wohl gesorgt. Zwei Bands verbreiteten Stimmung im Zelt und manch einer hatte sogar noch die Kraft, das Tanzbein zu schwingen.

Der Sonntag begann für die Teams mit einem gemeinsamen Frühstück und endete mit der Siegerehrung und der Pokalübergabe. Der als Hauptpreis ausgelobte Oldtimer (ein Audi S Coupé), wurde im Anschluss an die Lebenshilfe Gießen übergeben. Da sich am Vortag viele Teams nicht zu allen Sonderprüfungen einfinden konnten (die ein- oder andere Route war doch etwas lang) und ein faire Wertung so sehr schwierig war, stimmten alle Teilnehmer überein, dass die Übergabe des Oldtimers in den Lostopf der Lebenshilfe die perfekte Lösung war. Mit einem Freilos der Lebenshilfe hat nun jeder mit etwas Glück noch einmal die Chance, den Audi zu gewinnen.

Am Ende war die 1. Budentour ein großartiges Oldtimerevent und hat Lust auf mehr gemacht. Allen an der Organisation Beteiligten muss an dieser Stelle ein großes Lob ausgesprochen werden!

 

Markus Schumacher